#15 Psychische Belastungen bei Schülern im Lockdown (mit Gertrud Plasse)

Fast jedes dritte Kind in Deutschland zeigt psychische Auffälligkeiten. Dies hat kürzlich eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ergeben. Depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden. Kopf- oder Bauchschmerzen. Verschlechterung der Lebensqualität. Als Gründe werden Ängste und Sorgen und der Rückgang von sozialen Kontakten genannt. Die Folgen sind mehr Einsamkeit, schlechte Ernährung, wenig oder kein Sport.

„Ein Teufelskreis“, sagt Schulpsychologin Gertrud Plasse. Wenn die positiven Verstärker wegblieben, sei das sehr problematisch. Gertrud Plasse leitet das Dezernat 5 – Schulpsychologie, Prävention und Gesundheitsförderung in Hannover und: sie war bei uns im Talk.

Sie hat uns geholfen, die prekäre Situation besser einzuschätzen und den Blick dafür zu schärfen, was unsere Schüler gerade jetzt brauchen:

„Zuwendung. Für Kinder ist es beim Lernen wie Essen und Trinken, dass sie mal eine Regung vom Lehrer bekommen.“

Gertrud Plasse im Lehrer-Talk

Und wie gehen wir mit dem Curriculum im Nacken um? Plasses Antwort ist kurz und eindeutig:

„Beziehungsarbeit ist der Nährboden für das Lernen.“

Die Impulse von Gertrud Plasse können wir gerade alle gut gebrauchen. Hört sie euch an.

Und hier kommen noch ein paar Hinweise zur Schulpsychologie, die uns Gertrud Plasse zusammengestellt hat.

Schulpsychologie – Beratungsangebote 

Die Beratungsangebote der Schulpsychologie bei Problemen im Lern-/Schul-Kontext stehen für Schulleitungen, Lehrkräfte, nicht lehrendes Personal, Eltern sowie Schülerinnen und  Schüler auch weiterhin zur Verfügung.  
Zur Anregung haben wir einige Beispiele für Kontaktanfragen aufgelistet.  

Die Schulpsychologie unterstützt Schulpersonal, z.B. wenn:
  • Sie sich Sorgen um die Entwicklung einzelner Schülerinnen und Schüler machen
  • Sie sich eine neue Perspektive zum Umgang mit den aktuellen Herausforderungen wünschen
  • Sie Gesprächsbedarf rund um die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Schule haben
Die Schulpsychologie unterstützt Schülerinnen und Schüler, zum Beispiel bei:
  • Sorgen um ihren Schulabschluss
  • Lern- und Konzentrationsproblemen im Home Schooling
  • Ängsten rund um die Corona-Pandemie  
Die Schulpsychologie unterstützt Eltern und Erziehungsberechtigte, zum Beispiel bei:
  • Fragen zum Lernerfolg ihrer Kinder im Home Schooling
  • Plötzlichen Verhaltensänderungen wie Ängsten oder Aggressivität ihrer Kinder
  • Sorgen, weil das Kind an Präsenztagen nicht mehr in die Schule gehen will  

Die Kontaktaufnahme zur Schulpsychologie kann wie sonst auch direkt erfolgen, d.h. ohne das Wissen  oder die Zustimmung Dritter.  

Schulpsychologie – Kontakt

Die schulpsychologischen Dezernentinnen und Dezernenten haben in der Regel einen Zuständigkeitsbereich, der sich an Landkreisgrenzen orientiert.  
Weitere Informationen zu den Zuständigkeiten in Niedersachsen findest du unter  https://www.rlsb.de/bu/eltern-schueler/schulpsychologie

Deutschlandweit: www.schulpsychologie.de

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